Wochenbilanz geplant: 57 km / gelaufen: 35 km
Gemessen an dem Mini-Trainingsumfang der letzten Wochen ist mein Ergebnis beim Berliner Halbmarathon ein Knüller. Man muss ja auch mal Glück haben. Die äußeren Bedingungen waren optimal, perfektes Wetter, ca. 13 Grad und sonnig, zwar etwas Wind, aber der kam auch oft von hinten. Der Start war perfekt organisiert, ich kam ohne Zeitverlust weg und wußte schon nach 15 Minuten: Dieser Tag ist ein guter Tag.
Einen 4:35er Schnitt wollte ich solange halten, wie es geht. Es ging bis ins Ziel, und das bedeutete am Schluss 1:36:32. Ab km 18 kam eine leichte Furcht auf, weil meine Waden knallhart wurden und ein Krampf in der Luft lag. Zum Glück ging es gut. Da spürte ich dann doch den fehlenden Trainingsumfang.
Unter den Linden: Startaufstellung für 14000 Läufer
Damit ist zumindest ein Frühjahrsziel erreicht: Die Quali-Zeit für New York. Hab meine online-Anmeldung gerade schon abgeschickt und bin gespannt, ob sie das akzeptieren. Der Form nach erfülle ich die Anforderungen, aber ich weiß nicht, wieviele Plätze auf diesem Weg vergeben werden. Ich hatte mir extra Berlin ausgesucht, weil das ein namhafter Veranstalter ist, der in New York bekannt ist.
Seit Sonntag hab ich die Voltaren-Pillen wieder abgesetzt. Sie stehen wirklich nicht auf der Doping-Liste, ich hab nachgesehen. Damit war ein schmerzfreies Rennen möglich, aber jetzt tut der Fuß wieder weh wie Hölle.
Den Fuß hab ich übrigens auf der Berlin-Messe einer Orthopädin vorgeführt (toller Service!). Sie meinte, für eine Bänderverletzung sei eine Heilungszeit von 12 Wochen normal. Ich läge also noch im Soll. Dass jetzt hauptsächlich die Sehne wehtue, das läge daran, dass die Sehne überlastet sei, weil sie die Stabilitätsfunktion des geschädigten Bandes mit übernähme. Ich bekam sogar die ärztliche Freigabe für den Lauf (hab aber von meinen Pillen nichts erzählt). Unter Umständen hätte man mir bei anderer Einschätzung sogar die Startnummer abgenommen. Wenn ich das vorher gewusst hätte, wär ich wohl nicht hingegangen ...
Also weiter Notprogramm. Diese Woche Pause, am Sonntag oder Montag noch ein langer Lauf über 30+km. Danach nur noch 2-3mal Joggen, das muss dann für London reichen. Natürlich kann ich unter diesen Umständen die Berliner Zeit nicht einfach hochrechnen. Die 1:36 wären normalerweise für eine Zeit um 3:30 gut. Dazu fehlt mir aber der Unterbau. Ich hoffe, dass ich 3:40-45 laufen kann. Selbst das wäre ja bei einem Wochenpensum von 40km schon ziemlich anspruchsvoll.
Hoffe, Euer Training läuft besser als meins. Ich tröste mich damit, dass es den Profis nicht besser geht. Paula musste für London absagen, weil sie sich beim Geländelauf den Zeh verletzt hat.
lauft schön
Euer Uli
Das tun wir ja: Grabstein des Philosophen Herbert Marcuse im Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin